Die Verständigung der Jäger untereinander mit Hilfe der Bruchzeichen ist auch im Jagdbetrieb unserer Zeit noch von großer Bedeutung. Bruchzeichen sind Verständigungsmittel unter den Jägern bzw. Jägerinen. Sie stammen aus der Zeit, als die Kunst des Schreibens und Lesens nur von wenigen Menschen beherscht wurde. Die Verwedung von Brüchen als Mittel der Verständigung ist bis heute noch in der Jägerschaft verankert. Es ist nicht zu leugnen, dass im Zeitalter der Handys diese Praktiken vernachlässigt werden. Trozdem müsste die Kenntnis der praktischen Verständigungsbrüche auch für den Waidmann von heute eine Selbstverständlichkeit sein. Bei allen Bruchzeichen und auch bei allen als Schmuck zu verwendenen Brüchen handelt es sich um abgebrochene Zweige, hauptsächlich der Baumarten Eiche, Kiefer, Fichte, Weißtanne und Erle. Sind diese Baumarten nicht im Jagdrevier vorhanden, könne auch alle weiteren Baumarten verwendet werden.
Der Haupt- oder Hinweisbruch ist ein armlanger, befegter Ast, der entweder in die Erde gesteckt, auf den Boden gelegt oder auch aufgehängt wird. Dieser Bruch avisiert weitere Bruchzeichen.
Der Leitbruch besteht aus einem unterarmlangen befegten Zweig. Die Lage gibt die Folgerichtung an. Seine gewachsene Spitze zeigt in die Richtung, in der nachgefolgt werden soll.
Der Wartebruch wird aus zwei unterarmlangen unbefegten, überkreuz gelegten Brüchen gebildet. Des Weiteren signalisiert dieser Bruch “Warten aufgegeben”, “Rückkunft abwarten” und “Sammelplatz”.
Der Standortbruch kennzeichnet die Stelle, an der der Schütze zum Zeitpunkt der Schussabgabe stand. Außerdem wird der Standortbruch zur Markierung der Stände auf Treib- und Riegeljagden verwendet.
Der Anschussbruch makiert die Stelle an der das Stück zum Zeitpunkt der Schussabgabe stand. Es handelt sich um einen armlangen unbefegten Bruch der am “Anschuss” in den Boden gesteckt wird. Des weitern wird dieser Bruch durch Färtenbrüche ergänzt.
Der Warnbruch besteht aus einem armlangen biegsamen Ast der fast zur Gänze befegt, zu einem Kreis gebogen wird. Die bewachsene Spritze wird dabei im gespaltenen Schaft eingeklemmt. Dieser Bruch wird meist aufgehängt und weist auf Gefahren aller Art hin (Fallen, baufälliger Hochstand etc.)